Moin,
auf speziellen Wunsch hier eine kleine Bastelanleitung für (m)eine »Starface mini«.
Für ein völlig anderes Projekt hatte ich mir einen gebrauchten Igel ThinClient zugelegt, den ich dann mit ein paar Erweiterungen mal testhalber zu einer PBX aufgebaut hatte. Was soll ich sagen: das Teil läuft so klaglos, dass ich nun für das andere Projekt einen neuen ThinClient brauche :).
Basis bei meinem ist ein Via C3 Prozessor mit 1 Ghz, der RAM lässt sich auf maximal 1 GB aufrüsten, statt einer Festplatte werkelt eine CF-Karte als Massenspeicher in dem Gerät. Die »schmale« Hardware lässt eine passive Kühlung zu. Da das Gerät vorher bei einer Krankenkasse im Einsatz war, ist auch noch ein Chip-Cardreader drin, der aber für meine Zwecke obsolet ist. Vielleicht kann die Starfaceentwicklung da noch eine Zugangsverwaltung drüber ein bauen :D. Sicherheit ist doch das Thema für 2012 ;).
Die Igel ThinClients bei ebay werden- je nach Ausstattung, Alter und Zustand zwischen 30 und 60 EUR gehandelt. Um auf der sicheren Seite zu sein, hatte ich die allzu schmalen CPUs gleich aussortiert. Mit dem Prozessor standen zwei Modelle mit unterschiedlichen RAM-Slots zu Auswahl, meine Wahl fiel auf einen mit PC400 Slots, da ich dafür noch einige Module aus alten Macs übrig hatte, die auch klaglos liefen. Die mitgelieferte 128 MB CF Card wurde gegen eine grössere und schnellere 8 GB (bei der Größe habe ich mich an der Festplattengröße der VM-Version der Starface orientiert) getauscht. Als ISDN-Karte kommt eine 1 Port (2 Kanäle) PCI-Karte mit HFC-S Cologne-Chipsatz zum Einsatz. Ebenfalls via ebay - für i.d.R. > 20 EUR - zu beziehen.
Für die Installation wird das Starface.iso gebrannt und per externem USB CD-Laufwerk aufgespielt. Einzig den Weg zum BIOS um die Bootreihenfolge zu gewährleisten musste ich mir an der Ecke ergoogeln, da bei den Gebrauchtteilen naturgemäss keine Doku mehr vorhanden ist. An der Stelle habe ich mir auch das einzige Bein selbst gestellt, als ich im BIOS ein paar Parameter zu viel »optimiert« hatte, lief die Installation nicht an :p. Anschlüsse sind bei dem kleinen Ding eh mehr als reichlich vorhanden. Als Ausgangsbasis für div. Bastelprojekte finde ich die Teile immer wieder genial.
Unterm Strich habe ich damit keine 100 EUR investiert, habe eine Starface mit ISDN und VoIP, die 4 Lizenzen und die schmale Hardware reichen für mein kleines Büro und die Familie (im Moment) noch aus. Die »Starface mini« ist für meinen Geschmack ein guter Ersatz für die Telefoniefunktionen der FritzBox und kann gerade in kleineren Betrieben als Migrationspfad von der funktional deutlich sparsameren FritzBox zu einer »großen« Starface prima genutzt werden.
Gruß Stefan