Wenn die ersten Stellen der Orts- und Ländervorwahl gleich sind, gibt es Problem

  • Hallo zusammen,


    wir haben bei uns im Unternehmen eine Starface Enterprise Telefonanlage (Build-Version: 5.5.0.16 ) mit Gigaset Endgeräten. Gestern ist folgendes Problem aufgetreten:


    Ein Kunde von uns hat die Rufnummer 04352 4711 (in Österreich) und zu diesen Kunden können wir keine Telefonverbindung herstellen. Für eine Amtsleitung müssen wir die Nummer 0 vor wählen und dann erst die Rufnummer, deshalb wählen wir 0 04352 4711. Jetzt mach die Telefonanlage folgendes, da wir auch in Österreich sind, schneidet die Telefonanlage die 0043 ab und wählt nur 52 4711. Diese Rufnummer gibt es nicht und daher können wir keine Telefonverbindung zu unserm Kunden aufbauen. Wenn wir 0 0043 4352 4711 wählen, funktioniert dies ohne Probleme.


    Die 04352 ist eine Ortsvorwahl in Österreich und die 0043 in die Landesvorwahl von Österreich, deshalb ist vermutlich die Starface Telefonanlage verwirrt.


    Hat jemand ein Idee wie wir diese Problem lösen können?


    Daniel

  • Wie ist die Amtsanbindung realisisert? ISDN oder SIP und welcher Provider? Wie sehen die Einstellungen der Leitungskonfiguration bzgl. Landes- und Ortsvorwahl aus?


    Gibt es einen Updatevertrag, so dass auf die 5.7.0.7 aktualisiert werden könnte?

  • Hallo Fabian,


    vielen Dank für die rasche Antwort. Alle unsere ausgehenden Telefongespräche werden über eine SIP Amtsleitung von Provider Xpirio geroutet, anbei finden sie ein Screenshot von den Einstellungen.


    Starface.png


    Bezüglich dem Update auf eine neue Version, unsere alte Telefonanlage wird ab Dezember 2014 nicht mehr supported. Daher haben wir eine Starface Telefonanlage zum testen aufgebaut und deshalb haben wir noch keinen Update Vertrag. Bei den Tests ist uns das o.a. Problem aufgefallen.
    Wenn dieses Problem in einer neueren Version behoben ist, ist das für uns auch in Ordnung. Wir haben gestern auch die Version 6 zum testen bekommen, aber noch nicht installiert. Sobald wir die Version 6 installiert haben, können wir das auch in dieser Version testen.


    Daniel

  • Guten Morgen,


    die 0 für die Amtsleitung werden wir vermutlich benötigen. Denn wir haben ca. 180 Nebenstellen und soweit ich weiß, kann ich ohne einer Vorwahl für die Amtsleitung, die internen Durchwahlen nicht erreichen. Weiters haben wir bei unserer jetzigen Telefonanlage auch eine 0 für die Amtsleitung und daher ist es vermutlich für die Benutzer leichter, wenn bei der neue Telefonanlage die Handhabung für die Amtsleitung gleich ist.


    Daniel

  • Die STARFACE kennt ihre internen Rufnummern und Nebenstellen. Eine Null für das Amt ist hier nicht notwendig. Wenn man intern Notrufnummern vergeben möchte sieht das anders aus, davon würde ich jedoch stark abraten.
    Viele Dinge funktionieren mit Amtsholung nicht so sauber, grundsätzlich würde ich es nur benutzen, wenn es aufgrund bestimmter Routinganforderungen nicht anders geht.

  • Ein weiterer Grund für die Amts Signalisierung mit der Nummer 0 ist, dass es bei uns im Unternehmen Durchwahlen gibt, die gleich sind wie einige Telefonnummern von der Region.
    MMn. ist das call handling von der Starface Telefonanlage falsch, denn die Starface schneidet in unserem Fall einfach die 0043 vorne ab. Dabei sollte die Starface nur die 0 für die Amtsleitung berücksichtigen und die Rufnummer 04352 4711 wählen.


    Daniel

  • Die Telefonnummern aus der Region müßten dann einfach mit Vorwahl gewählt werden. Auf die Frage "[...] wie wir diese Problem lösen können?" wird vermutlich nur der Verzicht auf die Amtsholung als Antwort bleiben. Denn wenn das Callhandling der STARFACE einen Fehler macht, ist das nichts, was man als User beheben kann.

  • ...
    Viele Dinge funktionieren mit Amtsholung nicht so sauber, grundsätzlich würde ich es nur benutzen, wenn es aufgrund bestimmter Routinganforderungen nicht anders geht.


    Aus der Hilfe (i) bei den Einstellungen zur Amtsholung (5.7.0.7), bzw. Admin PDF zu 5.6:


    Amtsholung: Zur Unterscheidung von internen und externen Nummern kann eine Ziffer vorangestellt werden, die später beim Wählen eingegeben werden muss. Dies ist wichtig, wenn dreistellige interne Nummern vergeben werden, da diese beim Wählvorgang nicht von dreistelligen externen Nummern unterschieden werden
    ...


    Wenn eine Starface-Anlage mit Amtsholung nicht so sauber läuft, dann wäre es gut, wenn dies auch hier deutlich gesagt wird. Wenn man von einer klassischen Telefonanlage kommt, dann ist eine Amtsholung eine ganz selbstverständliche Sache.
    Mit "nicht so sauber läuft" habe ich schon das Gefühl bei Kurzwahlen, da steht auch wenigstens geschrieben, dass diese mit Amtsholung nicht funktionieren. Aber das ist ein anderes Thema und gehört nicht in diesen Thread :)

  • Naja,... die Amtsholung selbst ist ja nur ein Workaround aus Zeiten, wo die TK-Anlage nicht zwischen internen und externen Nummern unterscheiden konnte (nicht ausschließlich wegen möglicherweise überlappender Rufnummernkreise) bzw. wissen mußte, wann zur Amtsbaugruppe durchgeschaltet werden muß.


    Einer modernen TK-Anlage sollte es möglich sein, eine externe Rufnummer von einer internen zu unterscheiden. Einzige Ausnahme: Wenn man intern Rufnummern verwendet, die extern gültig wären (z.B. 110, 112, etc.). In diesen Fällen muß mitgeteilt werden, ob der Anruf ins Amt gehen soll — mit Hilfe der Amtsholung (oder wie oben beschrieben durch die Wahl der Ortsvorwahl oder alternativem Rufnummernformat). Ansonsten braucht man die Amtsholung nicht. Sie zu verwenden, "weil die Benutzer es halt gewohnt sind", halte ich für keinen guten Grund, denn wie die meisten Workarounds erkauft man sich das mit Nebenwirkungen (Anzeige einer zusätzlichen Null im Display und in den Ruflisten um Wiederwahl und Rückruf zu ermöglichen, Probleme bei der Verwendung extern angebundener Systeme, Probleme bei Rückwärtsauflösungen an externen Systemen, Routing allgemein, etc.).


    Zitat

    Wenn eine Starface-Anlage mit Amtsholung nicht so sauber läuft, dann wäre es gut, wenn dies auch hier deutlich gesagt wird. Wenn man von einer klassischen Telefonanlage kommt, dann ist eine Amtsholung eine ganz selbstverständliche Sache.


    Die Dinge, die mit Amtsholung nicht so sauber laufen, betreffen übrigens nicht nur die STARFACE (und ich glaube, es deutlich gesagt zu haben) — speziell bei Anbindungen externer Systeme, dem Handling von Ruflisten und der Anzeige im Display, geht das jeder anderen Anlage genauso. Wenn man von einer "klassischen Telefonanlage kommt", hat man viele Funktionen nicht, auf die das Auswirkungen hat und nur weil ein Workaround bei einer "klassichen Telefonanlage" eine selbstverständliche und notwendige Sache ist, ist das doch kein Argument, ihn bei einer modernen Hybrid-Telefonanlage zu verwenden, wenn es nicht notwendig ist — vor allem, wenn es eigentlich besser funktioniert, ihn nicht zu verwenden.

  • Mit "deutlich sagen" meine ich, dass es vielleicht gut wäre, wenn im Admin PDF oder der online Hilfe deutlich steht: "es wird nicht empfohlen mit Amtsholung zu arbeiten". Hier im Forum ist es deutlich geworden.


    Und mit "wenn man von klassischen TKs kommt", wollte ich sagen, dass der obige Hinweis wichtig ist, da Admins, die mit Amtsholungen aufgewachsen sind, eher nicht auf die Idee kommen würden, dieses abzuschalten. Und noch weniger auf die Idee kommen, dass es ungeschickt sein könnte, eine zu haben.


    Ich wollte KEIN Plädoyer machen für "STARFACE braucht eine funktionierende Amtsholung" :)



    Aber: wir haben einen Anlagenanschluss mit dreistelligen Nebenstellen, von 0-999. Intern haben die Telefon auch dreistellige Nummer (analog zur externen Durchwahl). In unser Starface-Anlage gibt es Gruppen, die sind vierstellig.
    Freiburg hat > 200.000 Einwohner, Telefonnummer der Zentralen von Amtsgericht, Stadtverwaltung etc. sind auch vierstellig, nämlich dreistelliger Rumpf und vierstellige Durchwahl, aber die Zentrale hat die "0". Also (0761) 205-0 fürs Amtsgericht.
    Noch stehe ich am Anfang der STARFACE Konfiguration und ich will nicht sagen, die Anlage kann das nicht.
    Aber so richtig weißt nicht, wie die Anlage das auseinander halten will. Ist für mich jetzt kein großes Problem, zur Not müssen die Benutzer auch bei den Ortsgesprächen die Vorwahl wählen.
    Vielleicht denke ich ja auch noch zu klassisch. Aber bei einer Anlage für die geworben wird mit "1. Platz IP-TK-Anlagen für große Unternehmen" hatte ich jetzt nicht damit gerechnet, dass ich über sowas stolpern würde.

  • Vielleicht kam das jetzt zu extrem rüber,... es ist nicht so, dass die Amtsholung nicht brauchbar wäre oder dass man auf die Funktionen herkömmlicher TK-Anlagen beschränkt würde. Man kann sie schon benutzen. Persönlich empfehle ich es nicht, weil's hier und da unschöne Begleiterscheinungen gibt — auch wenn's manchmal nur optische sind.


    Meine Empfehlung lautet:
    Für externe Gespräche das nationale oder internationale Rufnummernformat (Vorwahl, optional Länderkennzeichen) zu wählen.
    * Es sollte dann keine Probleme geben, interne und externe Rufnummern auseinanderzuhalten.
    * Es funktioniert auch dann zuverlässig, wenn es mehrere Leitungen unterschiedlicher Provider gibt, die unterschiedliche Ortsnetze haben können (lokales ISDN + evtl. verschiedene SIP-Leitungen) und wo Cost Optimized Routing oder Anlagenverbundsrouting über die auszuwählende Leitung entscheidet.
    * Externe Systeme können Rufnummern wählen ohne Amtsholungen explizit zu berücksichtigen.
    * Rufnummernübergaben an externe Systeme müssen keine Amtsholung berücksichtigen.
    * Der geringe Platz in Telefondisplays wird nicht durch unnötige Amtsholungsziffern verschwendet (schnelleres Erfassen einer Rufnummer bei Scrolling). Gleiches gilt für Ruflisten.
    * Geräte wie Frankiermaschinen, Faxgeräte usw. müssen nicht extra angepasst werden, um eine Amtsholung vorzuwählen.
    * Es kommt nicht zu Problemen, wenn Geräte nach Wahl der Amtsholung Pausen einlegen oder benötigen und auf Dialtöne warten.
    * ...

  • ich würde die Liste noch ergänzen um:


    mit Amtsholung:
    abgehende Gespräche werden beim externen Teilnehmer signalisiert mit der Rufnummer 0049761xy
    ohne Amtsholung:
    abgehende Gespräche werden beim externen Teilnehmer signalisiert mit der Rufnummer 0761xy
    (wieso die Amtsholung einen Einfluss auf die Anzeige der eigenen Rufnummer beim externen Teilnehmer hat ist mir rätselhaft, aber so verhält sich das bei uns)


    mit Amtsholung:
    Kurzwahlen können nicht genutzt werden
    (steht so im Handbuch, ich habe es trotzdem probiert, weil ich es nicht glauben konnte - ist wohl wirklich so)


    Mich würde eine Amtsholung nicht stören, wir sind bisher gut mit ihr klargekommen (und wir arbeiten viel mit externen Systemen, alleine 5 analoge Modem-Modelle für Datenauslesungen sind noch im Einsatz).
    Aber zum Preis von fehlenden Kurzwahlen und merkwürdiger Übermittlung der eigenen Rufnummer will ich sie dann auch nicht :)


    Viele Grüße
    Caspar

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