ISDN zu Full-IP

  • Hallo zusammen,


    ich arbeite in einer kleinen Hamburger IT Firma (35 Leute). Wir besitzen eine Starface Pro 4 Telefonanlage mit 3 ISDN Anschlüssen. Unser Provider ist O2 (ehemals Hansenet). Alle unsere internen Telefone sind per IP an die TK-Anlage angeschlossen.
    Da wir aber des Öfteren erheblichen Mängel in der Sprachqualität haben und ISDN eh bald abgeschafft wird möchte ich unsere Anlage gern auf FULL IP Umrüsten. Wir haben eine zusätzlichen Internetleitung von Versatel mit ausreichend Kapazität die dazu genutzt werden könnte.


    Nun zu meinen Fragen...


    1. Ist es möglich die TK-Anlage auf Full IP umzurüsten? Ich habe gelesen das ab Version 6.2 Starface Connect verfügbar ist. Oder benötige ich ein zusätzliches Modul?
    2. Wie genau funktioniert Starface Connect? Kann ich meine bestehenden Rufnummer Blöcke mitnehmen? Muss O2 nach dem aktivieren von Connect noch etwas machen?
    3. Wie würdet ihr die Sache am besten umstellen? Evtl. ist mein Ansatz ja schon falsch.


    Falls ihr weitere Infos braucht lasst es mich wissen.



    Mit besten Grüßen
    Mattias

  • Hallo Matthias,


    Starface Connect bietet Dir aktuell nur zusätzliche AUSGEHENDE Leitungskapazitäten - sozusagen als Backup und Vervielfachung der Leitungskapazität an.


    Aktuell müsste man sich also noch einen zuverlässigen VoIP-Anbieter suchen, zu dem man die bisherigen Rufnummern portieren kann. Dort untergebracht, wird man bei ausreichend guter Internet-Anbindung zwischenzeitlich auch brauchbar per VoIP telefonieren können. Hier gibt es ganz verschiedene, teils sehr interessante VoIP-Angebote - im Grunde entscheidet die aktuelle Nutzung darüber, welches Angebot am besten passt.


    Unsere Kunden mit reinen IP-Anschlüssen können eigentlich allesamt in sehr guter Qualität und zuverlässig telefonieren. Einen Bogen um VoIP muss man also gewiss nicht mehr machen.


    Wichtig vielleicht:


    Immer wieder scheiden sich die Geister an eingesetzten Router-Modellen. Hier muss u.U. kalkuliert werden, dass man den Router wechselt und ein richtig frei konfigurierbares Modell einsetzt um alle benötigten Ports richtig handeln zu können und auch nicht irgendwo technisch bedingte Probleme zu haben, die im ungünstigen Fall auch mal die VoIP-Telefonie beeinträchtigen können.


    Bei Interesse an weitergehenden Informationen zu Alternativanbietern bin ich gerne per PN oder MAIL erreichbar ...

  • Hey Ulf,


    vielen dank für deine schnell Antwort.
    Ich gehe davon aus das du O2 nicht als zuverlässigen VoIP-Anbieter siehst?
    Da wir eine Business-Firewall/Router von GateProtect einsetzen die komplett einstellbar ist stehe ich dem Problem offen gegenüber.
    Kennst du dich mit der TK-Anlage aus? Ist es Grundsätzlich möglich diese Anlag umzurüsten?


    Grüße

  • Hey Mattias,


    grundsätzlich würde ich dir folgende Ansätze empfehlen:
    Variante a): Du hast eine ordentliche WAN-Firewallstruktur die dir ein durchgängiges QoS ermöglicht und gehst dann über einen SIP-Provider deiner Wahl
    Variante b): du gehst auf eine Lösung die Leitung + VPN Router + IPTelefonie kombiniert (z.B. HFO NGN Business)


    Die tatsächliche Provider-Umstellung ist recht unkompliziert, da das ganze Portierungs-Handling normalerweise dein neuer Provider übernimmt (ähnlich wie wenn man heutzutage den Stromanbieter wechselt).


    Bitte beachte das bei einer Umstellung aktuell leider alle externen Rufnummern (und damit verbunden Konfigurationen) neu gesetzt werden müssen. Einen entsprechenden Workaround hat Fabian Wolf hier im Forum schon mal beschrieben.


    Gruß Dome

  • Hallo Matthias,


    nein - ich wollte nichts speziell zu O2 ausgedrückt haben - mit speziell diesem Anbieter habe ich im VoIP noch keine Erfahrungen machen dürfen oder müssen. Tendenziell würde ich zwar trotzdem eher zu den Anbietern neigen, die sich seit Jahren mit dem Thema beschäftigen und sich einzig darauf spezialisiert haben. Dort, wo es Abfallprodukt oder "neue" Zwangs-Nische ist (Telekom, Vodafone ...) "wackelts" schon eher schnell mal, wobei man VoIP letztlich mit fast allen Anbietern brauchbar eingebunden bekommt. Mit dem einem Anbieter gehts einfacher und sicher dauerhaft problemloser als mit anderen ...


    Also: kann natürlich auch mit O2 gehen. Allerdings gibt es für O2 kein mir bekanntes "fertiges" Providerprofil in der Starface - da heißt es im Notfall also "basteln".


    Nachteil bei O2: dieser Anbieter setzt - wenn ich das gerade richtig gesehen und verstanden habe - auch sein eigenes Netz voraus - eine "nomadische" Nutzung der SIP-Daten ist damit also ausgeschlossen. In aller Regel hat es durchaus Vorteile, in diesem Punkt flexible Anbieter zu nutzen - aber: geht auch sicher so.


    Routertechnisch passt das mit GateProtect dann alles - da gäbe es auf ersten Blick nichts zu beachten und ich würde auch keine im Vorfeld erkennbaren Einschränkungen sehen.


    Ja - als Starface-Partner kenne ich mich glaube ich :rolleyes: ganz gut mit den Starface's aus und natürlich kann man auch Eure Anlage umstellen. Ein paar Dinge gibt es im Vorfeld zu klären - insbesondere was die Anbindung speziell von O2 betrifft. Wichtig wäre z.B., dass man von dort alle SIP-Zugangsdaten bekommt und O2 eben nicht bestimmte (eigene) Hardware vorschreibt. Wenn immer möglich, sollte man als Option in der Hinterhand haben oder zumindest einplanen, notfalls mind. temporär mit einem weiteren Anbieter zu arbeiten ... das wäre dann der Fall, sollte man wider Erwartens das Providerprofil nicht brauchbar angepasst bekommen. Einmal ISDN weg, gibt es halt keinen Rückweg und dann MUSS das funktionieren - auf welchem Weg auch immer.


    Grundsätzlich würde ich das aber als Herausforderung annehmen - bei Interesse und Detailabsprachen dann am besten über den "privaten" Kanal per PN oder MAIL :)

  • und vielleicht stellst in dem Zuge auch auf die VM-Edition um. Haben wir bei uns im Haus in dem Zuge bei der Umstellung auf die HFO NGN Business auch gemacht...find ich für ein IT-Systemhaus auch zeitgemäß ;)


    Wenn schon eine Appliance vorhanden ist? Kann man machen, muss es aber nicht - "zeitgemäß" ist irgendwie Beides und beide Konstellationen haben ihre Berechtigung sowie Vor und Nachteile :)

  • Wenn schon eine Appliance vorhanden ist? Kann man machen, muss es aber nicht - "zeitgemäß" ist irgendwie Beides und beide Konstellationen haben ihre Berechtigung sowie Vor und Nachteile :)


    Na wenn er STARFACE Partner ist bekommt er die VM-Lizenz ja als NFR. Wenn dann eine VMware-Umgebung vorhanden ist würde ich die persönlich auch dafür nutzen (entsprechendes HA vorausgesetzt). Aber das ist letztlich auch sicher Geschmackssache ;)

  • Na wenn er STARFACE Partner ist bekommt er die VM-Lizenz ja als NFR. Wenn dann eine VMware-Umgebung vorhanden ist würde ich die persönlich auch dafür nutzen (entsprechendes HA vorausgesetzt). Aber das ist letztlich auch sicher Geschmackssache ;)


    Wie man's nimmt. Für die VM braucht er dann plötzlich Analog- oder ISDN-Gateways, falls da irgendein altes Gerät angeschlossen werden soll (z.B. Fax) - an der Appliance ist es schon dran. Wartet er den Server aus irgendeinem Grund, auf dem auch die Starface VM läuft, kann er gegebenenfalls zeitgleich nicht telefonieren ... richtige Vorteile für die VM-Lösung sehe ich jedenfalls in dem Fall nicht, um unbedingt von der Hardware weg zu wechseln. Im Grunde bekommt er dann ja auch nichts anderes, als jetzt vorhanden ist - und ob es "innovativer" ist, eine VM-Lösung zu nutzen oder eine kleine Appliance zusätzlich im Netzwerkschank zu haben, interessiert weder Anrufer noch Kunden :)


    Dann wäre es gegebenenfalls "innovativer" in die Cloud zu wechseln ... aber wie gesagt: ich sehe keinen Grund mit vorhandener Lösung das anzugehen.


    BTW: Starface-Partner ist er m.E. nicht - hat er nicht geschrieben und dann würden sich die Fragen so nicht stellen. Entsprechend ist es dann auch nichts mit NFR-Lizenzen ...

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