Hallo Community,
wir versuchen seit einiger Zeit vergeblich, 2 SIP-Trunks von ein und demselben Provider (versatel) zum Laufen zu kriegen, stoßen aber gerade wegen des Notrufs (Stichwort „Röchelruf“) an unsere Grenzen. Da ich nicht ganz glauben kann, dass wir die einzigen mit diesem Problem sind, versuche ich mal, hier unsere Situation zu schildern:
Wir haben 2 getrennte Standorte (Nürnberg, München) an einer Starface-Anlage.
Der Rufnummernblock 0911 wird noch durch eine ISDN-Leitung versorgt, der Block für 089 von einem dedizierten SIP-Trunk mit eigener Leitung und SBC bei Versatel. Ferner ist bereits ein zweiter SIP-Trunk für die 0911 vorbereitet (mit dedizierter Hardware an einem anderen Standort). Der SBC ist für beide Leitungen derselbe.
Beide Leitungen sind korrekt eingerichtet und haben den Status „grün“ bzw. registriert.
Nun wollen wir von der ISDN-Leitung auf SIP wechseln. Eigentlich „nur“ den Nummernblock portieren und die ganzen Nebenstellen umziehen. Leider gibt es hier aber ein Problem:
Laut Versatel muss die Starface eine der 3 Anschaltvarianten erfüllen:
a) Für jeden SIP-Trunk mit einer anderen Source-IP kommen oder
b) Für jeden SIP-Trunk mit einem anderen Source-Port kommen oder
c) Der Contact-Header der Registrierung muss exakt derselbe sein wie der Contact Header des SIP-Invites.
Für Variante a+b habe ich nichts in der Starface- bzw. Asterisk-Doku gefunden. b) wäre theoretisch möglich, wenn man vom Provider 2 SBCs in getrennten Netzen zur Verfügung gestellt bekommt, ist aber nicht der Fall.
Auf einer QSU-Anlage haben wir Fall c) getestet, auch dieser scheint nicht zu funktionieren. Im Contact-Header der Registrierung steht die 1. Nummer (also z.B. 0911 12345678 0), im SIP-Invite dagegen die Durchwahl des Anrufers (z.B. 0911 12345678 4711).
Alles in allem kann man wunderbar mit beiden Hälften des SIP-Trunks telefonieren, aber auf Grund der anonymen Notrufproblematik wird das Setup so nicht vom Provider abgenommen.
Eine Anfrage bei einem anderen (Starface-zertifizierten) Provider hat ergeben, dass auch hier Anschaltvarianten a)+b) erfüllt sein müssen, also getrennte Source-IPs oder Source-Ports.
Da dies eine allgemeine Anforderung zu sein scheint, hier die Frage:
Kann die Starface wirklich keine dieser Voraussetzungen erfüllen?
Gibt es Erfahrungen mit einer Telefonanlage, die das kann ?
Ist ein Anlagenverbund (pro Standort einer) wirklich die einzige Möglichkeit, wenn man nicht den Weg gehen will, 2 getrennte SIP-Trunks bei 2 Providern haben zu müssen ?
Ein Techniker bei der Versatel meinte, es ließe sich evtl. ein SBC vorschalten, der die Anforderungen erfüllen kann. Gibt es hier Erfahrungen mit einem Gerät, das so etwas kann? Oder hat gar jemand (evtl. sogar mit UNIX-Bordmitteln) so etwas schon mal gebaut?
Wäre echt toll, wenn wir hier mal weiterkommen würden.