Ich wurde vom Datenschutzbeauftragten gefragt, ob das Telefonbuch so gestaltet werden kann, dass es nur von den Fachabteilungen eingesehen werden kann, welche die Kontaktdaten auch was angeht und ob die Zugriffe jeweils auch lesend und schreibend möglich sind, damit da nicht jeder drin rumfuscht wie er gerade möchte.
Also habe ich mal einen Blick in die Starface-Anlage geworfen und festgestellt, dass das Anlegen mehrere Telefonbücher möglich ist. Erstmal super. Mit der Freude war es aber schnell vorbei, denn eine Möglichkeit zum berechtigen der lesenden und schreibenden Zugriffe suchte ich vergebens. Benutzergruppen fürs übrige Berechtigungsmanagement gibt es ja sowieso auch nicht. Also die Frage an unseren Vertriebler und betreuende IT-Firma weitergeleitet.
Da ich gestern im Forum schon gesehen habe, dass Starface gerade an diesem Feature arbeitet, dachte ich mir fast schon, dass es da tatsächlich nichts gibt.
Die Bestätigung kam dann auch heute. Starface möchte das bis Ende des Jahres und dazu kostenpflichtig anbieten. WTF! Ernsthaft?
Also zunächst einmal Respekt, dass es Starface fast 5 Jahre nach Inkrafttreten der DSGVO nicht geschafft hat eine administrative Möglichkeit zur Steuerung des Zugriff auf die Adressdaten zu ermöglichen, zumal ein solches Feature eigentlich von Anfang an dazugehört hätte. Sind ja nur personensensible Daten. Das man ein solches Feature aber auch noch kostenpflichtig anbieten möchte ist schlichtweg eine Frechheit und spätestens hier bin ich einem Punkt der das Fass zum Überlaufen bringt. (Den mit Starface und der Un-Flexibilität hadere ich teils schon länger.)
Um es kurz zu machen:
Das Telefonbuch darf ohne Rechtemanagement bei einer Organisation unserer Größe und dazu unserem Themengebieten so nicht benutzt werden. Ergo muss es deaktiviert werden um DSGVO-Verstöße kategorisch von vorn herein auszuschließen. Eine Telefonanlage ohne Telefonbuch ist aber so ziemlich gar nichts mehr wert. Ich bin gespannt, wie der Datenschutzbeauftragte auf die Information reagieren wird, dass es erst Ende des Jahres eine Lösung geben soll und noch mehr gespannt bin ich auf die Reaktion der Geschäftsführung wenn sie erfährt, dass ein Feature, dass zum absoluten Standard gehört für die DSGVO-Konformalität kostenpflichtig sein soll und man auch noch abwarten muss bis die Preise feststehen.
Ich gebe die Information kommentarlos weiter, werde nichts rechtfertigen und lasse es drauf ankommen was passiert.